5: Riedergarten

In seinem Text „Erinnerungen an Kaiser Wilhelm I.“ erzählt Philipp Fürst Eulenburg Hertefeld von den Aufenthalten des ersten deutschen Kaisers in Rosenheim, genauer im Kaiserbad. Dieses Heilbad stand auf der Küpferlingquelle, die 1700 zum ersten Mal gefasst wurde und auf der der Ratsherr Wolff Jakob Ruedorffer sein Privathaus errichtete, das 1716 zum Bad wurde. In den Jahren von 1876 bis 1885 übernachtete Kaiser Wilhelm I. sieben Mal dort, woher auch der Name Kaiserbad stammt. Im Ersten Weltkrieg diente es als Lazarett, bis es 1917 abbrannte. Heute sind nur noch Ruinen zu sehen. Der Autor des Textes aber, Fürst Eulenburg-Hertefeld, war Gegenstand eines der größten Skandale des Kaiserreichs (1906 bis 1908). Aufgrund seiner, damals noch strafbaren, Homosexualität warf man ihm in einem Zeitungsartikel homosexuelle Handlungen unter anderem mit dem Kaiser vor, sodass Eulenburg verhaftet wurde. In Folge des enormen Imageschadens für den Kaiser musste dieser seinen eigentlich engen Vertrauten fallen lassen. Der Prozess gegen Eulenburg kam zu keinem Ergebnis, da dieser während der Verhandlung zusammen brach.

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